WBS JobReport belegt: Arbeitsmarkt präferiert Ausbildung vor Studium.

Unternehmen bevorzugen Mitarbeitende mit Praxis statt Prädikaten.

Der Fachkräftemangel zwingt den deutschen Arbeitsmarkt zu mehr Dynamik und Pragmatismus. Arbeitgebende und Arbeitnehmende stehen vor stetig neuen Herausforderungen, wie der WBS JobReport belegt.

Nachhaltigkeit. Digitalisierung. Künstliche Intelligenz. Neue Entwicklungen setzen den deutschen Arbeitsmarkt zusätzlich zum Fachkräftemangel unter Druck und stellen beharrliche Regularien infrage. Kurz: Arbeitgebende und Arbeitnehmende stehen gleichermaßen vor stetig neuen Anforderungen. 

Was sie bewegt, fasst der aktuelle WBS JobReport in Zahlen: Die Nachfrage nach ungelernten Arbeitskräften ist um 41,1 Prozent gestiegen. Und längst suchen Unternehmen bevorzugt nach Fachkräften mit einer Berufsausbildung (+23,3 Prozent) anstelle eines Hochschulabschlusses (+17,8 Prozent). Für die Studie wurden im zweiten Halbjahr 2022 deutschlandweit mehr als 5,7 Millionen Stellenanzeigen von etwa 465.000 Unternehmen ausgewertet.

„Die hohe Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften hält an. Der Mangel zwingt den Arbeitsmarkt zu mehr Dynamik und Pragmatismus. Ein Hochschulabschluss ist längst kein lebenslang gültiger Persilschein für den Traumjob mehr. Unternehmen achten bei Bewerbenden verstärkt darauf, dass Qualifizierungen, Kompetenzen und Erfahrungen möglichst maßgeschneidert auf das Aufgabenfeld passen. Das macht Berufspraxis und lebenslanges Lernen der Arbeitnehmenden unverzichtbar. Die Expert:innen der WBS GRUPPE sind jetzt gefragter denn je, denn wir begleiten Unternehmen und Beschäftigte bei ihrem individuellen Wandel”, sagt Vorstand Joachim Giese.  

Braucht eine Informatiker:in noch einen Studienabschluss? 

Besonders bemerkbar macht sich die Entwicklung bei der WBS CODING SCHOOL, einer Marke der WBS GRUPPE. In Bootcamps werden Quereinsteigende innerhalb von 15 Wochen zu IT-Fachkräften mit Fokus auf die Praxis ausgebildet. Jobgarantie inklusive. Die Absolventinnen und Absolventen sind so begehrt, dass Arbeitgebende weniger auf einen Studienabschluss, sondern auf Know-how  und praktische Einsatzfähigkeit achten. 

Ungelernte Arbeitskräfte für Routineaufgaben gesucht

Auch die Nachfrage nach Mitarbeitenden ohne Abschluss spannt sich mittlerweile über fast alle Branchen und Berufsgruppen. Unternehmen benötigen sie vorwiegend für standardisierte Tätigkeiten. Jobinserate in Bau und Handwerk verzeichnen zum Beispiel einen Anstieg von 138,9 Prozent, im Hotel- und Gastgewerbe um 111,7 Prozent, in technischen Berufen um 83,2 Prozent sowie im Sozialwesen um 80,8 Prozent.

Eine Ausnahme bildet die Alten- und Krankenpflege. In diesem Sektor beobachten Analystinnen und Analysten eine zunehmende Akademisierung höher qualifizierter Berufsbilder wie Pflegedienstleitung.

Die Studie

Der WBS JobReport erscheint künftig jährlich. Grundlage bilden die Anzeigendaten des Personalmarktforschers Index. Index Research analysiert im Auftrag der WBS GRUPPE etwa 100.000 Firmenwebsites, 99 Online-Jobbörsen, 191 Printmedien sowie die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Gleiche Stellenanzeigen fließen nur einmal in die Untersuchung ein. Die Ergebnisse zeigen Status quo, Entwicklung und Trends des deutschen Arbeitsmarktes, aufgeschlüsselt nach Branchen, Bundesländern, Hierarchieebenen und Berufsgruppen.