Karriere nach der Karriere: Das sind die Berufe der ehemaligen deutschen Nationalspieler

- WBS GRUPPE analysiert Berufe von 66 ehemaligen deutschen Nationalspielern
- Fast die Hälfte aller Spieler hat nach der Karriere einmal als Trainer gearbeitet
- 15 von 66 Spielern sind heute als Unternehmer tätig, 13 sind TV-Experten

Berlin, 18. Juli 2018 ? Die deutsche Nationalmannschaft ist in diesem Jahr erstmals in der Vorrunde einer Fußball-Weltmeisterschaft gescheitert und für einige Spieler war es wohl das letzte große Turnier in der Nationalelf. Doch welchen Berufen gehen die ehemaligen Nationalspieler eigentlich heute nach? Dieser Frage ist der private Bildungsanbieter, die WBS GRUPPE, nachgegangen und hat untersucht, was die deutschen WM- oder EM-Teilnehmer seit 1998 heute beruflich machen. Das Ergebnis: 15 von 66 analysierten Spielern sind aktuell als Unternehmer tätig, 13 sind TV-Experten und ein ehemaliger Spieler ist mittlerweile Politiker.

Insgesamt haben sich 29 von 66 Spielern mindestens einmal als Trainer einer Fußballmannschaft versucht. Heute gehen jedoch nur noch 13 von ihnen dieser Tätigkeit nach. Der Bekannteste ist wohl Andreas Köpke, der als Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft aktiv ist. Viele andere trainieren hingegen Jugendmannschaften oder Teams aus den unteren Spielklassen. Der einzige Trainer, der aktuell als Chefcoach in einer ersten Liga angestellt ist, ist Markus Babbel. Er trainiert momentan die Western Sydney Wanderers aus der A-League in Australien.

Die meisten ehemaligen Spieler sind heute Unternehmer
Die meisten ehemaligen Nationalspieler sind derweil als Unternehmer in verschiedenen Bereichen tätig. Während Carsten Ramelow Teilhaber einer Eventfirma ist, betreibt Mike Hanke eine Fußball- und Lifestyle-App und Simon Rolfes ist Gesellschafter bei der GoalControl GmbH. Das kamerabasierte System zur Ballverfolgung - kurz Torlinientechnik - wird zurzeit in den französischen sowie portugiesischen Ligapokal-Spielen eingesetzt.

Einige ehemalige Spieler sind heute hingegen noch immer regelmäßig im Fernsehen zu sehen - und das nicht nur in Deutschland. So sind Jens Nowotny und Arne Friedrich kleine TV-Stars in China. Als Reporter berichten sie seit 2014 für diverse chinesische Medien aus den WM-Austragungsorten. Thomas Helmer moderiert momentan eine Fußball-Talkshow und 13 weitere Spieler sind immer wieder als TV-Experten für verschiedene Fernsehsender im Einsatz.

Trainee statt Trainer: Clemens Fritz schnuppert bei Werder Bremen rein
Clemens Fritz absolviert derweil eine zweijährige Trainee-Ausbildung bei Werder Bremen. Auch andere Spieler bildeten sich nach der Karriere noch einmal weiter: Die ehemaligen Konkurrenten Oliver Kahn und Jens Lehmann haben beispielsweise ein BWL- beziehungsweise VWL-Studium absolviert. Heiko Westermann, der gerade erst seine Karriere beendet hat, absolviert aktuell ein Studium im Bereich Sportmanagement im Rahmen einer Kooperation von der Universität St. Gallen mit Schalke 04.

Paulo Rink ist Regionalpolitiker in Brasilien, Tim Wiese war Wrestler
Der eingebürgerte brasilianische Stürmer Paulo Rink ist heute als Kommunalpolitiker in seiner Heimatstadt Curitiba im Südosten Brasiliens tätig. Eine zweite sportliche Karriere strebte währenddessen nur ein ehemaliger Nationalspieler an: Tim Wiese absolvierte in den USA eine Ausbildung als Profi-Wrestler und trat 2016 unter dem Kampfnamen “The Machine? in einem Schaukampf in Deutschland auf.  Kurz darauf beendete er seine Karriere jedoch wieder.

Joachim Giese, Vorstand der WBS GRUPPE, kommentiert die Analyse:
“Da Fußballprofis in der Regel mit spätestens 40 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel hängen müssen, ist eine zweite berufliche Karriere für viele von ihnen äußerst spannend. Es ist natürlich wenig überraschend, dass die meisten ehemaligen Spieler dem Sport erhalten blieben und heute einen Job in einer Fußballmannschaft haben, als TV-Experte im Fernsehen zu sehen sind oder als Unternehmer im Sportbereich aktiv sind. Als privater Bildungsanbieter finden wir es natürlich besonders spannend, dass viele ehemalige Spieler nach ihrer Karriere noch einmal ein Studium oder eine Ausbildung absolvierten. Generell bestätigen die verschiedenen Berufswege der analysierten Nationalspieler eindeutig, dass ein Leben nach dem Sport möglich ist. Und zwar auch in Führungspositionen, die von den meisten Nationalspielern besetzt werden.